Dienstag, 23. September 2008

Eine Fahrt nach Santafé de Bogota...

... kann ganz schoen lange dauern. Meine eifrige Flucht hielt sich an die Infos aus dem Lonely Planet, die rar sind, aber oftmals einzige wegweisende Tipps liefern. Um Geld zu sparen, bin ich nicht mit einem der Ueberlandbusse gefahren, die fuer die Strecke Quito-Bogota 80 USD verlangen und das in 25 Std. schaffen wollen. Meine Tour fuehrte zunaechst mit dem Taxi zum Busbahnhof, wo der Taxifahrer aufeinmal kein Wechselgeld hatte, was sie grundsaetzlich nie haben in Ecuador oder nicht tauschen wollen, noch dazu die haessliche US-Dollar-Lappen und zig Muenzen, die keiner versteht; er es dann aber doch hatte, aber einen Dollar zu wenig. Nu gut! Weiter ging es mit dem ersten Bus der nach Tulcan sollte, natuerlich wie so ueblich halb voll, da die Ecuadorianer ganz Fuchs sind und sich einfach die 20 cent Abfahrtgebuehr sparen wollen und an der Strasse ausserhalb warten. Das hat natuerlich zur Folge, das alle 20 m angehalten wird, um noch einen Passagier mitzunehmen, sei es auch nur fuer 500m. So dauerte es 2 Std um aus Quito rauszukommen, und weitere 5 um nach Tulcan zu gelangen. 
Bedeutet: 260 km in 7 Std.! In Tulcan angekommen, ging es dann mit dem Taxi zum Grenzort, einem der schoeneren Grenzuebergaenge in Suedamerika. Ausgereist aus Ecuador war ich sehr schnell, aber auf der kolumbianischen Seite wartete schon eine Schlange auf mich. Wie ich es so bei den Kolumbianern erleben durfte, kommt man sehr schnell ins Gespraech und wird dann einfach mal eingeladen im Auto mitzufahren. So geschehen mit Carolina, ihrem Mann und Riesenhund Lola. Die Fahrt im grauen Twingo ging vorbei an Ipiales, der ersten kolumbianischen Stadt mit ecuadorianischem Charakter bis nach Pasto. Die Fahrt ein wahres Erlebnis! Vorbei an gruenen Huegeln, kilometer hohen Bergen, Kaffeeplantagen, Fluessen, schoenen Pferden und angsteinfloessenden Kurven. In Pasto hiess es dann Abschied nehmen und auf den Bus nach Bogota warten. Eigentlich wollte ich gerne noch den Sueden erkunden, allerdings hat mein Bein mir solche Schmerzen bereitet, dass ich einfach ankommen wollte. So ging es dann in knapp 20 Std nach Bogota auf. Die Nacht verlief ruhig. Bis zum Morgen, als ich das erste mal mit der Nationalpolizei in Kontakt kam. Da hiess es dann aussteigen und Pass zeigen mitten in der Pampa und ich dachte mir schon ob sie hier irgendwo lungern, die Guerillas von den FARC?¿
Die Jungs von der Polizei aber ganz harmlos und schnatz, allerdings manche so jung, dass ich mir dachte warum gibt man denen eine Pistole in die Hand? Alles soweit in Ordnung und wir konnte weiterfahren, vorbei an Plakaten, die die Jungs zur Verteidung des Landes aufrufen und heroische Fotos die Plakate zieren. Miguel erzaehlte, dann nach meiner Ankunft, dass es in der Naehe meiner Strecke einen Angriff der FARC gab und deshalb die Kontrollen so streng waren. Gut dass ich das nicht vorher wusste! Ueberhaupt bin ich sehr froh, nicht allzu viel darueber zu wissen, dass bremst einen nur und ich bin einfach froh im Kaffeeland Nummer eins zu sein.
Nun bin ich zeit einigen Tagen in Bogota bei Nicole und Miguel und werde behuetet und unter Hausarest gesetzt, dass mein Fuss auch schnell wieder heile wird ;-)
Der Sonntag war schon ein guter Einstieg, denn da ging es zu einem der Flohmaerkte und ich weiss jetzt schon, dass ich wohl mein letztes Hemd hierlasse. Eine weitere schoene Sache: Sonn- und Feiertags werden bestimmte Strassenabschnitte in Bogota gesperrt und fuer Inlinefahrer, Fahrradfahrer, Jogger und Spaziergaenger freigegeben.
Soweit ein guter Einstand, der mich hoffentlich ein bis zwei weitere, spannende Monate hier verbringen laesst.

Ueber Taschediebe, Quito und unleckeres Essen...

... handelt dieser Eintrag und dass ich freudig verkuenden darf, keine Kamera mehr zu besitzen! Aber der Reihe nach. 
Die Wale konnte ich dann doch freudig erhaschen, von der Bootsfahrt auf die Isla de la Plata wurde mir auch nicht schlecht, ein paar blaufuessige Booby durfte ich bei einer 3stuendigen Wanderung auch begutachten und "Chocolate", ein gestrandeter Seeloewe streckte uns auf der "Galapagos fuer Arme" auch den Bauch entgegen. Zum Abschluss gab es dann noch einen Schnorchelkurs mit Blick auf Korallenriff, bunten Fischen und angriffslustigen Quallen. In allem soweit und gut in Puerto Lopez, noch dazu eine Freundin aus Mancora getroffen und gefeiert. Dass man nach dem Feiern allerdings nicht mit Uebergepaeck die Treppen runterlaufen soll, habe ich nun auch gemerkt. 
Um meinen Bus um kurz vor 5 nach Quito zu bekommen, hab ich ebendieses gemacht und mich mal schoen auf die Schnauze gelebt. 
Hoert sich lustig an, war es aber nicht; da ich mir das Bein auf einem Nagel angeschlagen habe und nun ein schoenes Loch mein Bein ziert, platziert mit Bluterguessen und Schwellungen. 
Aber gut half ja alles nichts, irgendwie wollte ich ja nach Quito und so ging es in einem der etwas besseren Busse 12. Std lang durch alle Klimazonen, vorbei an Bananen-Kaffeeplantagen, mordslustigen Busfahrern, quengelnden Kindern, bis endlich Quito vor mir lag. Hier habe ich mich in Mariscal getraut und bin in einem netten Hostal mit Kaffeebar und Kueche untergekommen. 
Britta konnte ich auch treffen, die das gleiche Praktikum wie ich in Quito absolviert hat und mir ein wenig die Altstadt zeigte. Soweit so gut, bis ich dann von einer Tagestour mit Kaya aus Otavalo zurueck kam (uebrigens die schoenste Kunsthandwerksstadt bisher) und sie meinten uns einfach mal die Taschen aufzuschnitzen und mir meine Kamera zu klauen. Das unglaubliche, wir haben nichts gemerkt, waren aufmerksam und das Loch in meiner Lieblingstasche ist so klein, dass eigentlich nur eine Kinderhand hineinpassen duerfte.
Haetten sie mich gefragt, haette ich gerne die Kamera abgegeben, wenn einem schon die Tasche mit so einem scharfen Messer aufgeschnitten wird, aber BITTE gebt mir doch meine Speicherkarte vorher. Das gehoert sich doch einfach! Schliesslich waren darauf alle meine Ecuador-Fotos, sowie das total ueberteuerte Aequatorfoto, das absolut keiner Reise wert ist.
Quito und seine Taschendiebe, haben mir ordentlich die Lust an Ecuador genommen und so hab ich mich auf einen fast 26 Std. Tripp nach Bogota gemacht, um hier mein Glueck zu versuchen.

Durchweg sind die Ecuadorianer sehr hilfsbereit, nett, freundlich und haben ein tolles Land. Jedoch hat mir ein wenig das authentische, wie in Peru gefehlt. Die grossen Staedte sind mitunter sehr europaeisch, es gibt jede Menge Fast-Food-Laeden, fast alle US-amerikanisch und das gute Essen habe ich auch vergeblich gesucht.
Die besten und leckersten Bananen der Welt, hab ich aber definitv in Ecuador gegessen ;-)

Donnerstag, 11. September 2008

Ecuador

...hat mich gepackt! Seit meinem letzten Eintrag ist natuerlich auch einiges passiert. Der Abschied viel mir doch etwas schwerer als gedacht und eigentliche Lust zum Losziehen hatte ich dann auf einmal doch nicht mehr. Nachdem ich dann 15 kg nach Hause geschickt habe und ich immer noch mit ca. 20 kg auf dem Buckel herumreise, ging es in die Oase Huacachina bei Ica. Da hab ich dann das erste Mal Sandboarden auf dem Bauch gemacht und bin mit dem Buggy zwischen 50 m hohen Duenen hergesaust. Durch Zufall war es auch der Fahrer der immer die Touren mit viventura macht und er hat mch schon zum Camp eingeladen, bei dem man dann in der Wueste schlaeft. In Mancora habe ich dann Geli nach 3 Monaten mit ihrem Freund getroffen und es war echt schoen nicht allein zu sein. Seit gut 4 Tagen bin ich nun in Ecuador!
Bisher kann ich nicht meckern, die Leute sind super freundlich und laecheln und das Land gefällt mir auch recht gut.
Zuerst war ich in Guayaquil der groessten Stadt in Ecuador, hat mir gut gefallen, aber ich bin jetzt froh in Puerto Lopez zu sein, am Meer. Meine eigentliche Route sollte mich nach Riobamba, auf der Strasse der Vulkane nach Quito fuehren, aber ich habe gemerkt, dass die Hitze und das Meer mir sehr gut tun. Morgen werde ich hoffentlich Wale beobachten koennen!!! Hier herrscht naemlich gerade FruehlingsgefuehleAlarm und die Wale kommen aus der Antarktis bis hierher, wo sich PanamaStrom und HumboldtStrom treffen, um den Weibchen zu imponiren. Dabei kommt auf ein Weibchen, fuenf Maennchen.

Heute habe ich eine schoene Wanderung gemacht, zu den wohl tollsten Straenden, die ich bislang gesehen habe.
Es wird also nicht langweilig. Zwar bin ich etwas beunruhigt was mein Gepaeck angeht, da ich jetzt schon von vielen gehoert habe, die beklaut wurden, aber gut, viell habe ich ja Glueck...